Archiv Generate 2015

Archiv Generate 2015

Archiv der Generate 2015 Seiten

Festival

GENERATE! befasst sich mit aktuellen Tendenzen der Kunst, die durch die Verwendung elektronischer Medien oder den Einsatz digitaler Technologien bestimmt sind. GENERATE! interessiert sich besonders für wechselseitige Beziehungen zwischen Kunst, Wissenschaft und Technik. Besonderes Augenmerk liegt auf Arbeiten, die generativen Entstehungsprozessen oder algorithmisch gesteuerten Outputs und den zugrunde liegenden Ideen gewidmet sind. Ebenso interessiert sich GENERATE! für Arbeiten, die im Umfeld von natur- oder geisteswissenschaftlichen Forschungsprojekten entstanden sind und auf den ästhetischen Wert ihrer Ergebnisse oder ihres Entstehungsprozesses reflektieren.

Konzept

GENERATE! befasst sich mit aktuellen Tendenzen der Kunst, die durch die Verwendung elektronischer Medien oder den Einsatz digitaler Technologien bestimmt sind. GENERATE! interessiert sich besonders für wechselseitige Beziehungen zwischen Kunst, Wissenschaft und Technik. Besonderes Augenmerk liegt auf Arbeiten, die generativen Entstehungsprozessen oder algorithmisch gesteuerten Outputs und den zugrunde liegenden Ideen gewidmet sind. Ebenso interessiert sich GENERATE! für Arbeiten, die im Umfeld von natur- oder geisteswissenschaftlichen Forschungsprojekten entstanden sind und auf den ästhetischen Wert ihrer Ergebnisse oder ihres Entstehungsprozesses reflektieren.

Dabei sollen kreative und kritische Diskurse über die ästhetischen, gesellschaftspolitischen und ökonomischen Auswirkungen von Medien- und Informationstechnologien des 21. Jahrhunderts ermöglicht werden. GENERATE! sucht Wege und Formen ästhetischer Praxis zu erforschen und zu gestalten, die eine selbstbestimmte und eigenständige Teilhabe an Kunst, Medien und Technologien fördern.

GENERATE! als programmatischer und mehrdeutiger Titel impliziert sowohl künstlerisch-technische Entstehungsprozesse und ihre ästhetisch relevanten Inhalte als auch die Handlungsaufforderung, selbst schöpferisch tätig zu werden.

Die drei Elemente des Festivals sind eine Ausstellung, eine Workshop-Reihe sowie ein begleitendes Performanceprogramm.

 

zurück zur Startseite

AUSSTELLUNG

Die Ausstellung zum Durchblättern im Programmheft.


Öffentliche Führungen durch die Ausstellung

Ihr seid der Schwarm, wir die Knotenpunkte. Wir drehen das klassische Konzept der Ausstellungsführung um: geht zuerst auf eigene Faust und mit offenen Augen durch die Ausstellung, sammelt eure Eindrücke und Fragen, und kommt dann zu uns. Wir generieren jedes Mal aufs Neue eine einzigartige Führung, die als Diskussion gedacht ist, ausgehend von euren Interessen und eurer Partizipation. Um jeweils 19.30, 20.30 und 21.30 stehen die beiden Jurymitglieder Marie Namislow und Barbara Kiolbassa vorne am Meetingpoint - neben dem Empfang - und warten auf euch und eure Impulse.


Roswitha Maul

Athanor

Skulptur/ Installation Kunstharz, Stahl, 5 Server, 12 CPUs, Webseite, Abwärme, Geräusch
Dresden/Radebeul 2014

mehr...
Athanor heizt seine Umgebung. Der heimelige Kachelofen wird von Servern erwärmt. Vier Server rechnen stetig über Grid-Computing für das Projekt SETI@home. SETI@home forscht seit vielen Jahren intensiv nach Extraterrestrischen Funksignalen am Rand der Galaxie. Durch diese Rechenleistung produzieren die zehn Computerprozessoren ein Rauschen und eine Abwärme mit ca. 62°C. Auf einem der Server liegt die Webseite www.roswitha-maul.de. Jeder Besucher, der die Informationen auf der Webseite abruft, befeuert quasi zusätzlich mit jedem Klick das Objekt: www.roswitha-maul.de

Audio von Roswitha Maul über Athanor  |  Mitwirkender: Andreas Großmann



Carolin Liebl, Nikolas Schmid-Pfähler

Es

Magnetische Spulen, Stahl, Kupfer
Offenbach am Main 2015

mehr...
Es scheint im Raum zu schweben, gehalten von einer Vielzahl an Kupferdrähten, die neben ihrer ästhetischen Wirkung das Objekt mit dem notwendigen Strom versorgen. Das grundlegende und offensichtliche Faszinosum an Es bildet sich aus der Symbiose von Objekt und Bewegung. Das rein technische Objekt wirkt durch die Bewegung agil und lebendig; man fühlt sich an eine organische Struktur erinnert, ein Skelettsystem oder einen Wurm. Dennoch verklären Liebl und Schmid-Pfähler die Technik nicht, sondern legen sie offen und ermöglichen dadurch eine Ästhetisierung des Technischen. Es entsteht eine spielerisch-poetische Kommunikation zwischen Objekt und Betrachter. Das Objekt agiert durch elektrischen Strom, beziehungsweise Magnetismus. Beides ist für den Menschen durch die ihm angeborenen Sinne nicht zu begreifen. Der Betrachter ist zwar in der Lage das Konstrukt optisch wahrzunehmen, sieht sich darüber hinaus aber dem bizarren Bild von Es in seiner technischen Nichtfassbarkeit gegenüber. Diesen Gedanken fortführend wird klar, dass Es weit mehr als ein rein ästhetisch zu begreifendes Objekt ist. Es geht in dieser Arbeit auch um die wechselseitige Beziehung zwischen Mensch und Technik, die über das rein funktionale Verständnis hinausgeht.

Audio über Künstler und Ingenieure  |  Audiokommentar von Carolin Liebl & Nikolas Pfähler  |    www.carolinliebl.de | www.schmid-pfaehler.de


Lisa Weber

every sunset (on the 50th degree of latitude)

Webcams, Rechner, Netz
Mainz 2011/ 2015

mehr...
In dieser Installation wird unsere Zeitwahrnehmung auf die Probe gestellt. Für die Umsetzung dieser Arbeit macht sich Lisa Weber Webcams rund um den Globus zu Nutze, deren Bilder frei im Netz zur Verfügung gestellt werden. Jeweils 4 Minuten wird das Bild eines Sonnenuntergangs an einem Ort der Erde gezeigt und in dieser Zeit immer wieder aktualisiert bis die Sonne am Horizont verschwunden ist. Dann wechselt das Bild zum nächsten Breitengrad und das Schauspiel wiederholt sich, an einem anderen Ort vor einem anderen Hintergrund. Als würde eine Spieluhr immer wieder neu aufgezogen und spielte den immer gleichen Text mit unterschiedlicher Melodie, verliert der Betrachter an einem gewissen Punkt nicht nur das Gefühl für die Einzigartigkeit des Moments, sondern darüber hinaus auch seine gewohnte Orientierung auf der Raum-Zeit-Achse. Die Sonne bleibt unsere einzige Konstante in dieser sich ewig wiederholenden Bewegung um den Erdball und verbindet zugleich das Einzelne mit dem großen Ganzen. (Auszug aus dem Text zum Katalog Lisa Weber. as time goes by von Tasja Langenbach, 2012)

Kuratorenkommentar von Marie Namislow  | www.lisaweber.net | www.everysunset.de


Yvonne Klasen

i am not available

Netzkunst Installation mit Computer und Signalgeräuschen
Köln 2013

mehr...
Yvonne Klasen hat in ihren beiden Emailaccounts Abwesenheitsnotizen eingerichtet, die sich nun in einem endlosen Pingpong darüber informieren, dass sie nicht erreichbar ist. Auf dem Display des Computers sieht man das Emailpostfach und immer weiter ankommende sowie abgehende Emails mit dem Text "I am not available". Unterstützt wird die Arbeit durch das Signalgeräusch der gesendeten und ankommenden Nachrichten.

Kuratorenkommentar von Marie Namislow 1  |  Kommentar 2  |  www.yvonneklasen.com


kairUs

Let's talk business

Audioplayer, Konservendosen, VoIP
Linz, 2015

mehr...
‘Let’s talk business’ ist eine 5-Kanal Audio-Installation, die den Besucher Internetbetrügern bei dem Versuch zuhören lässt, potentielle Opfer in Vorauszahlungen zu locken. Ihre Telefonnummern wurden einer Datenbank entnommen, länderweise analysiert und nach Betrugsmasche kategorisiert. Der Besucher kann vier „SPAM“-Konservendosen nutzen um Märchen von einmaligen Geschäftsmöglichkeiten, Erbschaftsberechtigungen entfernt Verwandter, großen Lotteriegewinnen oder Menschen in Not zu hören – Geschichten, die bei den Anrufen erzählt werden. Die fünfte „SPAM“-Dose gibt dem Besucher die Möglichkeit, mit einem zufällig gewählten Betrüger verbunden zu werden und dessen Überzeugungskompetenzen zu testen. Die Prinzipien des Trickbetrugs können bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden, nur wurde damals noch die persönliche Kommunikation genutzt, um das Opfer zu Vorauszahlungen zu bringen. Mit der Entwicklung neuer Kommunikationstechnologien sind solche Betrugstechniken auf Briefe, Telefone, Fax und das Internet übertragen worden. In vielen der heutigen Betrugsmaschen spielen Telefonnummern eine wichtige Rolle. So können gefälschte Unternehmen oder Personen seriöser erscheinen und ein schnellerer, persönlicherer Kontakt zu den Opfern wird ermöglicht. Diese Werkzeuge erlauben es den Betrügern, sich hinter Identitäten mit falschen Namen und gefälschten Internetseiten zu verstecken.

Kuratorenkommentar von Samantha Schramm  |  www.kairus.org/portfolio/lets-talk-business | www.andreaszingerle.com | www.mycupofcoffee.info


Tobias Greiner

MarsOne-or the wrong direction

Eddingzeichnungen auf Dias, Diaprojektor
Ludwigsburg, 2014/2015

mehr...
Das niederländische Wissenschafts-TV-Unternehmen MarsOne ist derzeit das erfolgsversprechenste Privatunternehmen, welches wie die staatlichen Raumfahrtunternehmen NASA, ESA usw. in den kommenden Jahren den bemannten Marsflug wagen möchte. Anders als die staatlichen Unternehmen rekrutiert MarsOne ihre 24 Piloten aus ca. 200 000 Privatpersonen, die sich beworben haben, um nicht nur nach einem mehrjährigen und durch TV-Ausstrahlung finanzierten Training auf den Mars zu fliegen, sondern dort auch eine Siedlung zu errichten, einen Outpost der Menschheit im Universum - der Marsflug also als One-Way-Ticket. Was sich anhört wie Mediensatire ist voller Ernst. Tobias Greiner ist bereits für mehrere Publikationen - u.a. TAZ Deutschland, für die er Bewerbervideos gesichtet und in Illustrationen überführt hat - der Frage nach dem Sinn und Wert dieses Flight-Fight-Menschheits-Projekts, zwischen Weltflucht und ideeller Menschheitsrettung, nachgegangen. In dieser Arbeit zeigt er eine überbordernde Anzahl an Illustrationen auf Dia, die als schnelllebige Gedankenblitze kometengleich die Einzelschicksale der Personen und ihrer Weltraumfantasien zum Einen pyhsisch greifbar machen, zum Anderen aber auch als Verschwindende beleuchten.

Audiokommentar Tobias Greiner  |  www.kontextwochenzeitung.de/ueberm-kesselrand/223/ein-raumschiff-wird-kommen-2996.html


Ralf Meinz, Uwe Schüler

more music on long thin wires

Installation, Ergebnisse des gleichnamigen Workshops (laufend ab Do., 15. Oktober, 18:00)
Tübingen, 2015

mehr...
Inspiriert durch die Experimente und Installationen von Alvin Lucier mit elektromagnetisch angeregten extrem langen Saiten in den späten 70er Jahren, basteln und klangforschen wir mit langen Saiten und DIY-Elektronik. Die Resultate des Workshops (fertige Instrumente) werden während des GENERATE! Festivals als Klanginstallation in der Shedhalle ausgestellt und im Rahmen einer Performance von Ralf Meinz eingesetzt. Der Workshop ist für alle, die Spaß am Experimentieren mit Klängen haben. Grundkenntnisse in Physik, Musik und Elektronik sind hilfreich, aber nicht notwendig. Bitte Video- und Soundrecording- Equipment mitbringen, damit wir die Aktion dokumentieren können.

Audio von Ralf Meinz über Klangwelten



Michael Vierling

Motordrones

Klang- und Lichtinstallation Schrittmotoren, Spiegelkugel, Makerbeam, LED, Kontaktmikrofone, Lautsprecher, Arduino, Supercollider, DMX
Karlsruhe 2015

mehr...
Das Projekt Motordrones benutzt vier Schrittmotoren als Klangquelle. Ein Schrittmotor ist ein Gleichstrommotor, der eine volle Umdrehung in eine Anzahl von diskreten Schritten aufteilt. Der Motor nutzt dafür Phasen, mehrere Spulen, die in Gruppen organisiert sind. Durch sequentielles Erregen jeder Phase wird jeweils ein Schritt ausgeführt. Die vier Motoren sind freischwingend in einer Struktur aufgehängt, wobei an jedem Motor eine Spiegelkugel angebracht ist. Ein LED-Scheinwerfer sorgt für die Beleuchtung. Die Ansteuerung der Motoren erfolgt über Arduino und Supercollider, das Licht wird mittels DMX kontrolliert. Die Schrittmotoren erzeugen eine einzigartige Vielfalt an Noise- und Drone-Sounds. Hörbar werden diese allerdings erst durch die Verstärkung mit Kontaktmikrofonen. In Verbindung mit Supercollider entstehen komplexe rhythmische Pattern, die im Zusammenspiel mit den Lichtreflektionen der Spiegelkugeln im Raum, besonders in einer dunklen Umgebung, sehr beeindruckend wirken. Auch der LED-Scheinwerfer kann mittels Supercollider zahlreiche Pattern abspielen, die entweder mit den Motor-Pattern gekoppelt oder komplett losgelöst sind. Die Motordrones werden auch für eine Live-Performance verwendet.

www.michaelvierling.de/?page_id=301 | www.youtube.com/watch?v=jdvMgC5hYmA


Lucia Mendelova

Nice Nice Very Nice (visual semiotics speculation)

Prospekte, Tablet, Netz, Flaggen, Motor
Bremen 2014

mehr...
Wir schreiben das Jahr 2042. Die derzeitige neo-neoliberale Regierung setzt sich aus den führenden philosophischen Strömungen zusammen, die im Jahre 2020 die Macht über Marktwirtschaft und Wissensproduktion übernommen haben. Die Komplexität und Abstraktion der globalen Finanzwirtschaft hatte nach einer ihr adäquaten Form ästhetischer Repräsentation verlangt. An dieser Stelle schafften es die Neue Ästhetik, die Objektorientierte Ontologie sowie der Spekulative Realismus, sich erfolgreich zu verkaufen und so die Kontrolle über die Machtstrukturen zu erlangen. Nice Nice Very Nice ist ein Logo-Katalog der einflussreichsten philosophischen Firmen und ihrer Handelsartikel, wie sie sich auf der 4. Neo-Industriellen Revolutionsmesse 2042 präsentieren: "Nice, Nice, Very Nice". Willkommen! Anerkannte neue Methoden und Philosophien der Kritischen Theorie (z.B. spekulatives Design, objektorientierte Ontologie) haben sich in den letzten Jahren in Kunstuniversitäten der ganzen Welt etabliert, oft ohne ihre 'Kritikalität' zu hinterfragen. In der Tat könnten viele von ihnen zumindest als apolitische Trends wahrgenommen werden. Die Hauptaussage dieses Projekts kann folgendermaßen zusammengefasst werden: Was 'radikale Kunst' in den 70ern war, ist heute das 'spekulativem Design' (ohne jegliche kritische Ambitionen, wie es in vielerlei Hinsichten leider scheint).

Audio von Lucia Mendelova über Philosophische Theorien  |  Audio über ihr Schaffen  |  www.lulumendelova.com | www.niceniceverynice.org


Martina Menegon, Stefano D’Alessio

Object

Interaktive, kinetische Sound Skulptur, diverse Materialien
Wien 2013

mehr...
Object ist eine interaktive kinetische Soundskulptur. Es ist ein digital/analoges Hybridsystem, das in der Lage ist, auf seine externe Umwelt und auf seine internen Veränderungen zu reagieren. Die Skulptur präsentiert sich als Aluminiumplatte, sie wird durch ein intelligentes mechanisches System betrieben und ist fähig, Geräusche durch die Vibrationen des Aliminiums einzufangen und zu kreieren. Die Platte generiert durch Spannung eine Fernwirkung zwischen sich selbst und jeder Art von Körper, der ihr nahekommt. Das Metall strebt danach, sich von allem, was sich ihm nähert, zu entfernen und sich dabei zu biegen. Dieses Biegen beeinträchtigt die Beziehungen zwischen den zahlreichen Komponenten des Systems und generiert dabei Dynamiken und unvorhersehbare Geräusche. Deren Lautstärke erhöht sich proportional zu der Krümmung der Platte, als Reaktion auf die Nähe anderer Körper.

Audio von Stefano D'Alessio über Object  |  www.martinamenegon.tumblr.com | www.vimeo.com/81798029


Jens Isensee

Objektiv

Echtzeit 3D Software, Kamera-basiertes Headtracking, Computerhardware
Braunschweig, 2015

mehr...
Die interaktive Installation Objektiv erweitert den Bildbegriff auf unverhoffte Weise. Sie eröffnet dem Betrachter ein Bild, in welchem er sich bewegen und umschauen kann. Computerhardware inszeniert eine surreale Situation und eine Kamera verfolgt die Kopfbewegungen des Betrachters. Sie werden als Bewegungen und Perspektivwechsel in den virtuellen Raum übertragen. Das Szenario erscheint zunächst statisch, gerät aber überraschend in Bewegung, sobald jemand für kurze Zeit vor der Installation verharrt. Die Umgebung wird zur Bühne eines Formprozesses, den der Betrachter durch seine Anwesenheit und seine Bewegungen in Gang bringt und beeinflusst. Dabei entstehen dreidimensionale Gebilde, die sich in Relation zu Perspektive und Haltung entwickeln. Sichtbar ist zunächst nur ein Hügel, auf dessen höchstem Punkt ein großer Baum steht. Dem Zuschauer wird bald klar, dass er zwar darauf zu- oder seitlich darum herum gehen kann und sich bis zu einem gewissen Grade umzusehen vermag; der Blick jedoch wandert stets zurück und bleibt auf dieses Zentrum fixiert. Als Nächstes erblickt man menschliche Silhouetten, die sich ebenfalls um dieses Epizentrum der Wahrnehmung eingefunden haben und in Kontemplation (oder Erwartung?) zu Statuen erstarrt scheinen. Sie rufen dem Betrachter seine Perspektive ins Bewusstsein und werfen ihn zurück auf eine Reflexion seiner eigenen Erwartungshaltung.

Audikommentar Jens Isensee  |  www.jensisensee.de | www.jensisensee.de/objektiv


Clemens Bauder, Davide Bevilacqua

OHP IV

Overheadprojektoren, spezialangefertigte Elektronik, handbemalte Filmfolie
Linz 2015

mehr...
OHP IV ist eine kinetische Lichtinstallation, die nach dem poetischen Potential eines obsolet gewordenen technischen Mediums sucht: dem Overheadprojektor. Die zusätzlichen Filmrollen des Projektoren, die man üblicherweise manuell ankurbelt, werden durch Motoren und Sensoren gesteuert. Diese Erweiterungen bestimmen das Verhalten von 20 Meter langen, handbemalten transparenten Filmfolien, die sich zu unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Rhythmen auf- und wieder abrollen. Dabei wird der Overheadprojektor zu einem alternativen Filmgerät. Analoge Bilder, Muster oder Texte sehen sich maschinell in Bewegung gesetzt und entwickeln sich langsam zu einer Choreografie weiter. Mit der Ästhetik des Overheadprojektoren erzählen sie immer neue Geschichten und Narrationen. Zusätzlich spielen die fortlaufenden Texturen, Lichter und Schatten mit den architektonischen Gegebenheiten des Ausstellungsraumes: Ecken, Flächen und Säulen werden zu Projektionsträgern und beeinflussen optisch die Wahrnehmung des Films.

Kuratorenkommentar von Barbara Kiolbassa | www.davidebevilacqua.com | www.davidebevilacqua.com/projects/overheads.html


Melancholy Maaret

Paper Butterfly Part two (I Triumph in Sadness)

Video im Loop (00:05:07)
New York

mehr...
Paper Butterfly gehört zu meinen persönlichsten Arbeiten. Der Text und die Installation sind Erinnerungen an Melancholie und ruhigen Pessimismus, an Zärtlichkeit und Beharrlichkeit. Unsere Modelle der Regeneration (unsere zyklischen Rhythmen, unsere kreativen Impulse) werden immer noch unterbrochen von Ereignissen des Gefühls und der Biologie. Unabhängig wie sehr die Wissenschaft den Zugang zu Kreativität und pathologischen Formen von Stimmungsschwankungen beeinflusst, der Wissenschaftler wie der Neuro-Ästhet können die Antwortmuster der Gehirnrinde auf Gefühle von Angst und Schönheit nur abwägen, nicht aber die Auswirkung oder die Handlungsunfähigkeit des Künstlers oder Betrachters, der eine nicht pathologische Emotion oder Stimmung erfährt. Die Neurowissenschaft bestätigt mittlerweile, was Skandinavier, Philosophen und Künstler (praktisch und intuitiv) schon immer gewusst haben: der Gemeinplatz der positiven Einstellung und des leichten Wohlgefühls verhindert das Wachsen, die Konfrontation, Poesie, und Selbstbeherrschung.

Kuratorenkommentar von Samantha Schramm  |  www.secretsaunasirens.com


Malte Sänger

Partition

MATERIAL
Offenbach am Main 2015

mehr...
Gelöschte und formatierte Festplatten, die kiloweise verkauft und als purer Rohstoff zur Rückgewinnung seltener Metalle deklariert werden, werden mit Hilfe von Wiederherstellungsprogrammen plötzlich zur Fundstätte für das intimste Private, für Sorgen, Nöte, Emails, Begierden, sexuelle Phantasien, Krankheiten, Kontodaten von Menschen. Unzählige Informationen von einer solch drastischen Qualität, die der trivial gewordenen Materialität auf der sie sich befinden fundamental entgegen steht. Handschriftlich auf einem Zettel fixiert, manifestieren sich die "mitreißendsten" Eindrücke der jeweiligen Festplatte, und bilden einen Gegenpart zur Virtualität des Datenträgers, der noch unendlich viele weitere Informationen beherbergte. Die Arbeit wird durch ein Video auf einem Smartphone ergänzt, das die endgültige Zerstörung der Festplatten mit ihren Inhalten mithilfe eines Metallschredders zeigt.

Audio von Malte Sänger über Partition  |  www.maltesaenger.de



Yuske Goto

Physical Dialogue

Kinetisches Objekt Stahl, ABS, Elektronikteile, Arduino
Köln 2015

mehr...
Eine Konversation entsteht durch einen Informationsaustausch zwischen zwei oder mehr Personen. Können wir solche Interaktionen vielleicht auch zwischen Dingen finden? Insbesondere im Zeitalter des Informationsflusses scheinen Dinge in der Lage zu sein, miteinander als Akteure im Sinne Bruno Latours zu kommunizieren. Jedoch scheint es, als würden die sogenannten „smarten“ Haushaltsgeräte Interaktionen nicht wirklich bereichern, sondern vielmehr den Lärm des Alltags verstärken. Was kann also eine Interaktion sein, und was liegt zwischen der einseitigen Interaktion mit einer halbintelligenten Maschine und einer hochkomplexen Interaktion wie unserer Konversation? Mit diesem kinetischen Objekt wurde die Möglichkeit einer Kommunikation mit und zwischen Dingen erforscht und ein wechselseitiges Kommunikationsmodell, basierend auf Gordon Pask, visualisiert. Die Installation besteht aus zwei Stahlstangen, die von der Decke hängen. Jede Stange wird durch einen kleinen Propeller betrieben. Sie sirren, rotieren und kollidieren miteinander in der Luft. Wenn sie kollidieren, wird nicht nur physikalische Energie freigesetzt, sondern auch Information über die Stangen ausgetauscht – Rotation der Propeller und Stangen-Winkel – sodass ihre kontinuierliche Kollision und das Sirren eine Interaktion demonstrieren, die der menschlichen Konversation gleich kommt. Daher ist die Installation eine physikalische Visualisierung von Konversation, die normalerweise durch unsichtbare akustische Wellen vonstatten geht. Diese Arbeit wurde als Bachelorprojekt an der Köln International School of Design gefertigt.

Joachim Wedekind

Recoding & Remixing Early Computerart

Generative Kunst Computerprogramme, Visuelle Programmierung, Bildexponate, Animationen
Tübingen 2015

mehr...
Mit diesem Projekt wird das wieder erwachte Interesse an der frühen Computerkunst aufgegriffen, die als Vorläufer aktueller Medienkunst gilt. Ihre charakteristischen, reduzierten grafischen Ausdrucksformen (Punkte, Linien, Polygone, Sinuskurven) werden in individuellen Variationen (durch Recoding & Remixing) von Joachim Wedekind aufgenommen und weiter entwickelt. Mit den von Joachim Wedekind verwendeten visuellen Programmierumgebungen Snap!/Scratch können solche Grafiken praktisch ohne bzw. mit minimalen Programmierkenntnissen interaktiv erstellt werden. Das Exponat beinhaltet neben Bildbeispielen verschiedene Rechner, auf denen die entsprechenden Programme (in Snap!/Scratch) ablaufen. Sie können von den Besuchern durch Werteeingaben gesteuert werden, aus denen entsprechende Bildvarianten resultieren. Das Werk entstand mit in einem GENERATE!-Workshop.

digitalart.joachim-wedekind.de  |  konzeptblog.joachim-wedekind.de



Finn Wagner

Shader

Maya, Unity 3D-Engine, Rechner, Kopfhörer
Köln 2015

mehr...
Die Arbeit Shader basiert auf einem 3D-Engine: der Besucher kontrolliert einen unsichtbaren Avatar und läuft durch eine virtuelle Welt. Inhaltlich werden die Verhältnisse zwischen Oberflächen,Texturen und Volumen bearbeitet. Volumen haben nicht wie in der klassischen 3D-Arbeitsweise eine Textur, also ein festgelegtes Material wie reelle Gegenstände, sondern ändern ihre Materialeigenschaften durchgehend. Einerseits wechseln Texturen im zeitlichen Abstand, andererseits werden Texturen durch Videos ersetzt. Diese Videos werden genauso wie übliche Fototexturen auf ein Objekt aufgetragen und bilden so dessen Oberfläche. Material ist von Volumen gelöst und wird so autonom. Objekte werden variabel und ihre Volumen von Texturen verzerrt. Bilder und Videos, welche Schatten, Höhen oder Tiefen enthalten, erzeugen Eigenschaften auf flachen Wänden, die ansonsten nicht vorhanden sein könnten. Im Prinzip sind sie selbst in der 3D-Welt nicht vorhanden: es ist unser Wahrnehmungsapparat, der sie als fehlerhafte Illusionen generiert. Der Betrachter kann sich darin frei bewegen - so entdeckt er die Illusion und löst sie zugleich auf, wenn er sich Oberflächen nähert oder seinen Blickwinkel ändert.

Finn Wagner über Volumen, Oberflächen, Texturen und Illusion  | Finn Wagner über Sound in Shader  |  www.finn-wagner.tumblr.com


Casa Magica (Sabine Weißinger und Friedrich Förster)

signs & voices

Emailleschilder, AR-Video, Smartphones
Tübingen 2014/2015

mehr...
Diese Videos entstehen auf der Basis eines synästhetischen Transfers von Sound zu Visuellem: Vogelgezwitscher, Tierstimmen, technische Geräusche oder Synthesizer Klänge sind Ausgangsmaterial. In einem ersten Schritt werden diese Sounds in Spektogramme verwandelt, als grundlegendes visuelles Material für alle späteren künstlerischen Metamorphosen, deren endgültige Form animierte "Sound Sphären" sind. In diesem Werk sind diese Videos nicht sofort ersichtlich. Stattdessen werden die Besucher eingeladen, sie als in rechteckigen Emaille-Schilder versteckten visuellen Inhalt zu suchen, die lediglich ein rätselhaftes Stillbild des Clips zeigen. Beim Scannen des Schildes mit einer augmented-reality-App (LAYAR) lebt das Schild auf den Smartphone/tablets der Besucher auf. Wenn die Besucher die Lautstärke ihres mobilen Endgerätes erhöhen, können sie ein kollektives Geräuschkonzert abhalten.

Kuratorenkommentar von Samantha Schramm  |  www.casamagica.de

Anleitung
  • Smartphone den mobilen Internetzugang erlauben
  • Kostenfreie LAYAR-App herunterladen aus Ihrem App-Store oder unter http://get.layar.com
  • Emailtafel mit dieser App scannen
  • Nach kurzer Ladezeit erscheint ein Video auf dem Display Ihres Smartphones



Adam Scarborough

The Democracy Machine

Stand, Rechner, Bildschirm, Buzzer, Licht, Dialog
Glasgow 2015

mehr...
Die Demokratie Maschine! ist eine performative Skulptur, die den Besucher den Nervenkitzel der Demokratie erleben lässt: ein Wettbewerb, der die Teilnehmer zur Zusammenarbeit und dadurch zum Verständnis einer besseren Gesellschaft herausfordert. Die Demokratie Maschine! besteht aus zwei elektronischen Wahl-Stationen, die mit einem Gaming-Bildschirm verbunden sind. Dort werden die gerade debattierte Frage, die verbleibende Zeit der Runde sowie der Punktestand angezeigt. Das Spiel beginnt, sobald Teilnehmer sich an die Wahl-Station stellen. Eine Frage erscheint auf dem Bilschirm, und jeder Teilnehmer hat zehn Sekunden Zeit, um je nach Meinung entweder "Ja" oder "Nein" zu wählen. Wenn alle Teilnehmer derselben Meinung sind, erhalten sie einen Punkt und kommen zur nächsten Frage. Wenn die Teilnehmer sich allerdings uneinig sind, ertönt ein Buzzer und löst einen Timer aus. Jetzt haben die Teilnehmer 120 Sekunden Zeit, durch Diskussion zu einem Konsens zu kommen. Schaffen sie dies, erhalten sie einen Punkt und können zur nächsten Frage kommen. Gelingt es ihnen nicht, vor dem Ende des Timers eine Einigung gefunden zu haben, ertönt ein zweiter Buzzer - die Teilnehmer sind gescheitert und fliegen aus dem Spiel. Die Diskussionsthemen des Spiels wurden mit dem Hashtag #Democracymachine aus den Sozialen Medien, mit welchen das Spiel durch Netzkabel verbunden ist, generiert.

Audio von Adam Scarborough über Unterhaltung  |  Adam Scarborough über Unterschiede  |  www.adamjscarborough.com


Liliana Farber

Where X and Y

Video im Loop (00:02:45)
Tel Aviv 2014

mehr...
Ausgehend vom kommerziellen Genre des Filmtrailers verhandelt dieses Video Verallgemeinerungen, Muster, emotionale Trigger sowie das permanente Bedürfnis nach höheren Höhepunkten, größeren Überraschungen und tieferen Gefühlen. Das Video wurde mithilfe einer eigens gefertigten Software generiert, welche Pixel aus verschiedenen Trailern zunächst entnimmt und vergrößert sowie anschließend auf einem Raster platziert, sodass das Aufblitzen der Pixel im finalen Video deren ursprünglichem Frame entspricht. Der neue, völlig unverständliche Trailer ist ein Versuch, die wohlbekannte Struktur von Trailern in eine allgemeingültige und losgelöste Erfahrung chaotischer Gefühlsgröße zu übersetzen - vertraut, aber doch unerkennbar. Im selben Maße wie ein Trailer als Komprimierung eines ganzen Films gelten kann, ist dieses Video eine Komprimierung dutzender Filme. Es ist ein Trailer für alle Trailer, ein Meta-Trailer, dessen Aussehen und Klänge im Grunde nur durch eine Maschine begriffen werden können. Der Videotitel ist eine Anspielung auf den oft in Trailern vorkommenden Satz: "In einer Welt, in der das und das eigentlich das und das ist ...". Es werden seine Inspirationskraft und Bedeutung sowie seine strukturelle Funktion referenziert.

Kuratorenkommentar von Barbara Kiolbassa | www.lilianafarber.com/#!where-x-and-y/c1avg



 

VIDEOLOOP

Audiobeitrag von Kuratorin Marie Namislow zum Videoloop

 


Bennet Meyer

Artefrakt

Video (00:02:56)
Ludwigsburg 2014

mehr...
Artefrakt ist ein Experimentalfilm über Texturen digitaler Medien. Diese medialen Texturen bestehen aus audiovisuellen Strukturen, die lediglich Informationen über das Medium selbst enthalten. Sie existieren in jedem Kommunikationsmedium in Form von Störungen, Glitch oder Darstellungsfehlern. Texturen digitaler Medien (also digitale audiovisuelle Darstellungsfehler) sind einzigartig. Wenn sie auftreten, evozieren sie beim Betrachter meist Gefühle der Abneigung. Artefrakt konfrontiert diese digitalen Texturen mit hochglänzenden, werbeartigen Bildern der Natur und des Menschen. Dabei soll vor allem die Wahrnehmung digitaler Texturen untersucht werden.

Dénes Ruzsa

Job Interview

Video (00:03:35)
Budapest 2014

mehr...
Durch Rationalisierungen und technische Innovationen wird Persönlichkeit immer unwichtiger. Menschen werden durch Maschinen ersetzt. In naher Zukunft werden Roboter die 50 meist gestellten Fragen bei Vorstellungsgesprächen stellen. Wie können Roboter entscheiden, ob sie es mit Menschen oder Geräten zu tun haben? Dénes Ruzsa widmet sich diesem dystopischen Zukunftsszenario in seinem Video Job Interview, in dem eine computergenerierte Stimme Interview-Fragen stellt, während auf visueller Ebene die menschlichen Bewerber zum reinen Zierwerk degradiert werden.

Seweryn Zelazny, Robert Meyer, Jan Brauer

Koschei

Video (00:08:00)
Mainz 2015

mehr...
KOSCHEI ist eine spannungsgeladene Videoinstallation, die das Ballett „Feuervogel“ von Igor Strawinsky neuinterpretiert. Die Spannung entsteht hier durch die ständige Konkurrenz von Tanz und Musik innerhalb des audiovisuellen Mediums. Gefilmte Choreographie und Komposition werden seziert und im Baukastenprinzip reinszeniert.

Arijana Lekić-Fridrih

Online

Video (00:15:00)
Zagreb 2015

mehr...
Das Video Online basiert vollständig auf gefundenem Filmmaterial der YoutubeCommunity ASMR, mit der Erlaubnis der 150 beteiligten Youtuber:innen. Die "Autonomous Sensory Meridian Response" (ASMR) ist ein Neologismus für eine Sinneserfahrung, die als angenehmes Kribbeln im Kopf und Hinterkopf und den angrenzenden Nacken- und Rückenbereichen beschrieben werden kann. Es handelt sich dabei um eine körperliche Reaktion auf visuelle, auditive, haptische, olfaktorische oder kognitive Stimuli. Die Existenz und Klassifikation des ASMR-Phänomens sind umstritten, Begründungen und Erklärungen bestehen vornehmlich aus Anekdoten und pseudowissenschaftlichen Ergebnissen. Der Film folgt sogenannten ASMRlern, die ihre persönlichen Geschichten und Erfahrungen mit der Welt teilen, und zeichnet somit das Phänomen einer Gemeinschaft nach, die Therapie, Frieden und Entspannung online bringen möchte. Für den Loop hat Arijana Lekić-Fridrih ihr Video auf 15 Minuten gekürzt.

Tristan Berger

Recognizer

Video (00:06:07 )
Essen/Mühlheim an der Ruhr 2015

mehr...
In Recognizer von Tristan Berger werden Objekte organischen Ursprungs mithilfe von 3D-Scanning-Software digitalisiert und so in neue Perspektiven gerückt. Das Fehlen von Farbe ermöglicht Blicke auf geometrische Details und erschafft aus vermeintlich bekannten, jedoch nicht genau erkennbaren Strukturen neue Landschaften und Oberflächen.

Ewa Doroszenko

The same horizon repeated at every moment of the walk

Video (00:02:05 )
Barcelona 2014

mehr...
Die Video-Arbeit The same horizon repeated at every moment of the walk von Ewa Doroszenko visualisiert die Wahrnehmung von Tonhöhen. Die Komposition besteht aus vier in Splitscreens geteilte Szenen, die parallel ablaufen. In jeder Szene bestimmt eine horizontale Linie, die sich an der Kopfhöhe der jeweiligen Person im Bild orientiert, die angeschlagene Tonhöhe entsprechend der Höhe auf den vertikalen Skalen am Rand des Bildes. Dieses willkürliche Quartett überlässt die Abfolge der Töne den Performern und legt so eine grundlegende Form der musikalischen Komposition offen. Die Linie als Grenze, als Horizontlinie, verändert sich stetig. Gleichzeitig variieren die Töne entsprechend der Höhe der Linien in Beziehung zum Bildrand. Die einzelnen Töne können zunächst noch klar voneinander unterschieden werden, schwellen bei zunehmender Bewegung der Personen jedoch zu einem fast unerträglichen Tongewirr an.

Paul Valentin

Vanillery

Video (00:10:00 )
München 2015

mehr...
In Vanillery dreht alles sich um steuern oder gesteuert werden, wobei sich der Künstler der Ästhetik von Computerspielen bedient. Auch der Arbeitsraum, als Programm selbst, ist ein Teil der Arbeit. Die Bilder sind zeremoniell aufgeladen und erzählen vom Geworfensein in eine fremde artifizielle Welt.

Keung Hung

Where to go? Where to come from? V.2.0

Video (00:06:50)
Hong Kong 2015

mehr...
"Als ein Künstler, der gerade in New York angekommen war, fühlte ich mich überwältigt und überrascht, so viele unterschiedliche Arten und Varianten der Freiheitsstatue in der Stadt anzutreffen. Diese Erfahrung war überwältigend und erinnerte mich an meinen ersten Eindruck Chinas, als ich das Festland vor 20 Jahren zum ersten Mal besuchte. Als ich wieder zurück nach Hong Kong gekommen bin, kam ich nicht umhin, diese beiden Erfahrungen zu vergleichen. Verschiedene Menschen aus verschieden Ländern interpretieren die jeweilige Figuren auf der Basis unterschiedlicher Rechts-und Sozialnormen. Heute, mit einem Blick auf das Jahr 2014, hat die ""Occupy Cental""-Bewegung (auch bekannt als Umbrella Revolution) verschiedene Plätze in Hong Kong eingenommen. Rückblickend auf die Reaktion der Regierung und die unterschiedlichen Betrachtungen der Einwohner, wurde ich, der ich zwar auf dem chinesischen Festland geboren wurde, jedoch einen indonesischen Familienhintergrund habe und in der heutigen Zeit lebe, gezwungen, meine eigene Identität zu überdenken. Als Künstler des Werkes konnte ich ihm nur einen Titel geben, indem ich folgende zwei Fragen stellte: Where to go? Where to come from?"

Ralph Klewitz

WZ59_Mont2

Video (00:06:40 )
Kuching 2013

mehr...
Das Wort „NOW“ erscheint Buchstabe für Buchstabe schwarz auf weiß auf einem leeren Bildschirm. Das Wort wird kontinuierlich in immer gleicher Weise überschrieben, ohne jedoch die exakte Position beizubehalten. Dies wiederholt sich so lange, bis der Bildschirm vollkommen schwarz ist. Elektronisch generierte Töne begleiten den Schreibprozess, steigern sich entsprechend dem zunehmend geschwärzten Bildschirm und erreichen mit dem Black am Ende des Videos ihren akustischen Höhepunkt.

 


WORKSHOPS

Workshop Anmeldung

Die Workshop-Gebühr beträgt 16 Euro (bzw. 10 Euro ermäßigt) und enthält einen Festivalpass. Dieser beinhaltet die Teilnahme an allen weiteren Workshops, sowie den freien Zugang zum Festival in der Shedhalle, wie auch den angeschlossener Veranstaltungen - im gesamten Festivalzeitraum.



BYOB – Bring Your Own Beamer

Am 17-10-2015 nach Einbruch der Dunkelheit projizieren Künstler:innen und andere Interessierte ihre Arbeiten mit den eigens mitgebrachten Projektoren auf die Gebäude des ehemaligen Schlachthofareals in Tübingen.

BYOB ist offen für jeden, der sich für Bewegungen von Licht, Klang und Performance interessiert!
Mehr zu BYOB


  • Donnerstag

    6:00PM more music on long thin wires   
    Jördis Drawe & Uwe Schuler [Wo? In der Shedhalle]
    Inspiriert durch die Experimente und Installationen von Alvin Lucier mit elektromagnetisch angeregten extrem langen Saiten in den späten 70er Jahren, basteln und klangforschen wir mit langen Saiten und DIY-Elektronik. Die Resultate des Workshops (fertige Instrumente) werden während des GENERATE! Festivals als Klanginstallation in der Shedhalle ausgestellt und im Rahmen einer Performance von Ralf Meinz eingesetzt. Der Workshop ist für alle, die Spaß am Experimentieren mit Klängen haben. Grundkenntnisse in Physik, Musik und Elektronik sind hilfreich, aber nicht notwendig. Bitte Video- und Soundrecording- Equipment mitbringen, damit wir die Aktion dokumentieren können. Kosten 5,- (Solibeitrag für Verbrauchsmaterial. Ggf. fallen individuell je nach verbauter Saitenlänge und Elektronikbauteilen weitere Kosten in ähnlicher Höhe an.) ANMELDUNG
  • Freitag

    0:30PM     AV LIVE/ VJING    
    Lucas Gutierrez (Englisch) [Wo? FabLab Raum #3]
    Dieser Workshop richtet sich an Personen die sich für Visual Arts, Design und Fotografie interessieren und an audiovisuelle Künstler, die praktische Erfahrungen in VJing und audiovisuellen Sprachen sammeln möchten. Der Fokus liegt auf der Erstellung von Videoelementen, Videoloops, dem Bearbeiten dieser und VJ-Praktiken (live Aufnahmen), welche in direktem Zusammenhang mit digitaler Livemanipulation, der Bildverarbeitung mit verschiedenen Werkzeugen und audiovisueller Echtzeitsoftware stehen. Der Workshop versucht technisches Wissen zu vermitteln und die Dynamik spontaner Kreationen mit Techniken und Werkzeugen bereit zu stellen, die ein flüssiges und gemeinsames Arbeiten unter den Teilnehmern ermöglicht. Unter Integration verschiedenster Medien und Techniken wie Musik, Video, Film, Bilder, Design usw. - neue Projektionstechniken und Echtzeit Video Werkzeuge - Planung, Aufbau und live sets entstehen digitale Kreationen und spontane Schöpfungen, experimentelle Animationsübungen und neue Techniken der digitalen Bildmanipulation. Die Teilnehmer herzlich sind dazu aufgerufen, ihre eigenen Ideeen einzubringen. Die Ergebnisse werden am Ende des Workshops gemeinsam präsentiert. ANMELDUNG

    1:00PM  DIY 9V MS-20 Filter
    Claude Winterberg (FlipFloater) [Wo? FabLab Raum:#Mitte]
    In diesem Musikfilter-Workshop wird ein sallen key Filter mit Highpass, Lowpass und Resonanz gebaut. Der Filter ist eine 9v-Version des legendären MS20 Filters von korg. Die filter cutoff-Frequenz ist über eine Modulationsquelle (envelope, LFO) ansteuerbar. Das ganze ist mit SMD aufgebaut und somit sicher etwas für Fortgeschrittene mit ruhigen Händen. Wenn der Filter fertig ist, kann jeder Sound damit verfremdet werden. ANMELDUNG
  • Samstag

    11:00AM        MAX/MSP       
    Luis Sanz und Nicolin Brandolin  [Wo? In der Shedhalle]
    The workshop focuses on the creation of computer generated artwork that is algorithmically determined.Using a computer program to set a visual system which can be set in motion with some degree of autonomy contributing to or resulting in a complete work of art.This means that the participants are no longer going to focus on creating a unique work of art but a process of creation that can generate many variations on the same system on the same set of algorithms. There are various definitions of algorithm depending on their context but for this case we defined as a list of instructions for solving a problem.Participants will learn the basics to build their own autonomous system based on probability and randomness.Fierst DayIntroduction to visual elements in 2D and 3D, participants will build their own visual scene.Second DayIntroduction to probability and randomness, participants will set their visual scene in motion with some degree of autonomy.TARGETThe workshop is dedicated to anyone interested in new technologies as artistic tools, interaction designer, graphics designer, musicians, media artist, VJ's and in general for people interested in visual arts. It’s not any background knowledge.REQUIREMENTSYou should bring your Apple or Windows computer with installed software Max Msp [trial version is 30 days free and full functional]download link: https://cycling74.com ANMELDUNG

    0:30PM    AV LIVE/ VJING    
    Lucas Gutierrez (Englisch)  [Wo? FabLab Raum #3]
    Dieser Workshop richtet sich an Personen die sich für Visual Arts, Design und Fotografie interessieren und an audiovisuelle Künstler, die praktische Erfahrungen in VJing und audiovisuellen Sprachen sammeln möchten. Der Fokus liegt auf der Erstellung von Videoelementen, Videoloops, dem Bearbeiten dieser und VJ-Praktiken (live Aufnahmen), welche in direktem Zusammenhang mit digitaler Livemanipulation, der Bildverarbeitung mit verschiedenen Werkzeugen und audiovisueller Echtzeitsoftware stehen. Der Workshop versucht technisches Wissen zu vermitteln und die Dynamik spontaner Kreationen mit Techniken und Werkzeugen bereit zu stellen, die ein flüssiges und gemeinsames Arbeiten unter den Teilnehmern ermöglicht. Unter Integration verschiedenster Medien und Techniken wie Musik, Video, Film, Bilder, Design usw. - neue Projektionstechniken und Echtzeit Video Werkzeuge - Planung, Aufbau und live sets entstehen digitale Kreationen und spontane Schöpfungen, experimentelle Animationsübungen und neue Techniken der digitalen Bildmanipulation. Die Teilnehmer herzlich sind dazu aufgerufen, ihre eigenen Ideeen einzubringen. Die Ergebnisse werden am Ende des Workshops gemeinsam präsentiert. ANMELDUNG

    1:00PM   DIY 9V MS-20 Filter  
    Claude Winterberg (FlipFloater)  [Wo? FabLab Raum:#Mitte]
    In diesem Musikfilter-Workshop wird ein sallen key Filter mit Highpass, Lowpass und Resonanz gebaut. Der Filter ist eine 9v-Version des legendären MS20 Filters von korg. Die filter cutoff-Frequenz ist über eine Modulationsquelle (envelope, LFO) ansteuerbar. Das ganze ist mit SMD aufgebaut und somit sicher etwas für Fortgeschrittene mit ruhigen Händen. Wenn der Filter fertig ist, kann jeder Sound damit verfremdet werden.

    1:00PM  Recoding & Remixing Early Computerart  
    Joachim Wedekind  [Wo? In der Shedhalle]
    Im Workshop wird die Computerkunst der 60er/70er-Jahre aktiv erarbeitet (Beispiele sind in der noch laufenden Ausstellung "Künstliche Kunst“ in der vhs-Tübingen zu sehen). Die TeilnehmerInnen werden dazu Beispiele analysieren, nachempfinden und nachprogrammieren. Die charakteristischen, reduzierten grafischen Ausdrucksformen (Punkte, Linien, Polygone, Sinuskurven) können durch Recoding & Remixing aufgenommen und individuell weiter entwickelt werden.
    Verwendet wird die visuelle Programmierumgebung Snap! (die JavaScript-basiert im Browser läuft), wobei keine Programmierkenntnisse vorausgesetzt werden. Mögliche Ergebnisse der TN sollen Bestandteil des Exponats beim Generate!-Festival werden.
    Mitzubringen ist das eigene Notebook mit einem aktuellen Browser (empfohlen Chrome in aktueller Version). ANMELDUNG

    2:00PM             Maze           
    Jakob Gruhl  [Wo? In der Shedhalle]
    Die Software Maze wird zum Ausgangspunkt eines multimedialen Improvisationsraumes, der als Schnittstelle zwischen Virtualität und Realität angesiedelt ist. Die drei Achsen des Klangraums und die Projektionen lassen die Teilnehmer:innen in eine selbst geschaffene Atmosphäre eintauchen. Dabei treffen sich die im Raum verschiebbaren Töne von Maze mit denen der beiliegende Instrumente und Mikrofone, die für alle offen stehen. Der praktischeTeil des Workshops ist an den Anfang gelegt, um durch eine gemeinsame Session eine Reflexionsgrundlage zu schaffen. Im Anschluss gehen wir mit den Teilnehmer:innen auf die einzelnen Elemente der Ein- und Wiedergabe und die Besonderheiten von Maze ein. Es werden Fragen zur Verbindungvon Bild und Ton sowie zum virtuellen Raum und seiner zukünftigen Rolle innerhalb von Improvisationen erörtert. Ebenso spannend sind die Erfahrungen aller Teilnehmer:innen mit digitalen Eingabegeräten im Bereich Musik, Visuals, Performance und alternativen Anwendungsgebieten. Uns beschäftigen außerdem Fragen nach den notwendigen Bedingungen, um Menschen kreativ werden zu lassen und eigene Produktionen zu reflektieren. Zum Schluss möchten wir dieTeilnehmer:innen einladen, sich mit uns auf eine weitere Session zubegeben. ANMELDUNG

    4:00PM Participation and Digital Media - Vorträge  
    Lena Götz und Maryam Bolouri
    Ort/Location: Atelier Holtorff (gegenüber der Shedhalle) | Download the Abstracts

    Der Workshop möchte künstlerische Verfahren der Teilhabe im Zeitalter digitaler Medien kritisch beleuchten und im Hinblick auf die zugrundeliegenden medialen Praktiken einer genaueren Prüfung unterziehen. Die thematisierten Projekte werden von verschiedenen Akteuren entworfen und sind als relationale Entitäten zu verstehen, die nicht auf ein abgeschlossenes Produkt abzielen, sondern sich in medialen Vermittlungsprozessen immer neu produzieren.

    Ausgangspunkt für die Diskussionen bilden die beiden Vorträge „p_art_i_zip_ation. Von Kunst, Digitalisierung und Teilhabe“ von Magdalena Götz (Celle) und „‘Please do […] touch the Artwork’: App-Art under your Fingertip!“ von Maryam Bolouri (Tübingen). Vorträge auf Deutsch und Englisch, Diskussion zweisprachig. Keine Voranmeldung, freier Eintritt!

    The workshop will critically analyze artistic modes of participation in the age of digital media. It is intended to examine them in relation to the underlying media-based practices. The projects discussed are created by different actors. They can be understood as relational entities, which are not targeting a finished product, but are always re-produced in media-based processes.

    The starting point for the discussion will be provided by the two presentations: „p_art_i_zip_ation. Von Kunst, Digitalisierung und Teilhabe” by Magdalena Götz (Celle) and „‘Please do […] touch the Artwork’: App-Art under your Fingertip!“ von Maryam Bolouri (Tuebingen). The presentations will be in German and English, the discussion in both languages. No prior registration, free entry!  --- Download the Abstracts ---


    5:00PM Processing - creative coding für Einsteiger 
    Elise Ross [Wo? In der Shedhalle]
    Programmieren stellt für viele eine unintuitive Hürde dar. Dieser Workshop soll helfen sie zu überwinden. Mit der Programmiersprache Java/Processing werden die Grundkonzepte des Programmierens gezeigt und ausprobiert, sodass man am Ende ein kleines erste Hilfe Set hat um eigene Ideen umzusetzen. Für die Teilnahme braucht man keine Vorkenntnisse im Programmieren, dafür einen eigenen Laptop mit Processing (https://processing.org/download/). ANMELDUNG

    6:00PM BYOB - bring your own beamer    
    [Wo? Vor der Shedhalle] BYOB ist eine weltweite Bewegung nach dem Konzept des niederländischen Medienkünstlers Rafaël Rozendaal. Das Kunstprojekt dauert eine Nacht an und zeichnet sich insbesondere durch seine Wandlungsfähigkeit und interaktiven Charakter aus. Nach Einbruch der Dunkelheit projizieren Künstler:innen und andere Interessierte ihre Arbeiten mit den eigens mitgebrachten Projektoren auf die Gebäude des ehemaligen Schlachthofareals in Tübingen. Diese flexible Form der Darstellung soll durch direkte Begegnung und Interaktion mit anderen Werken eine dynamische gemeinschaftliche Erfahrung schaffen und das Medium der Projektion auf unkonventionelle Art erkunden. Die Teilnehmer:innen werden Teil der Projektionen, welche nicht nur die Oberflächen neu gestalten, sondern ganz neue Räume erzeugen. Weitere Informationen unter www.byobworldwide.com BYOB richtet sich nicht ausschließlich an Medienkünstler:innen, sondern ist offen für jeden, der sich für Bewegungen von Licht, Klang und Performance interessiert (220V Stromanschlüsse sind vorhanden). Wann? 17-10-2015 nach Sonnenuntergang Wo? Ehemaliges Schlachthofareal Schlachthausstr. 13, 72074 Tübingen ANMELDUNG
  • Sonntag

    11:00AM        MAX/MSP       
    Luis Sanz und Nicolin Brandolin [Wo? In der Shedhalle]
    The workshop focuses on the creation of computer generated artwork that is algorithmically determined.Using a computer program to set a visual system which can be set in motion with some degree of autonomy contributing to or resulting in a complete work of art.This means that the participants are no longer going to focus on creating a unique work of art but a process of creation that can generate many variations on the same system on the same set of algorithms. There are various definitions of algorithm depending on their context but for this case we defined as a list of instructions for solving a problem.Participants will learn the basics to build their own autonomous system based on probability and randomness.Fierst DayIntroduction to visual elements in 2D and 3D, participants will build their own visual scene.Second DayIntroduction to probability and randomness, participants will set their visual scene in motion with some degree of autonomy.TARGETThe workshop is dedicated to anyone interested in new technologies as artistic tools, interaction designer, graphics designer, musicians, media artist, VJ's and in general for people interested in visual arts. It’s not any background knowledge.REQUIREMENTSYou should bring your Apple or Windows computer with installed software Max Msp [trial version is 30 days free and full functional]download link: https://cycling74.com ANMELDUNG

    11:00AM  DIY Synthesizer "Noise8404"
    Jördis Drawe, Uwe Schüler [Wo? FabLab Raum:#Mitte]
    "noise8404" ist ein zeitgemäßer Nachfolger der Crackle Box. https://de.wikipedia.org/wiki/Crackle_Box Anstelle des analogen Verstärkerchips aus den 1970er Jahren beinhaltet "noise8404" einen digitalen Billigverstärker aus chinesischer Massenproduktion. Durch Interferenzen der Taktfrequenz mit den Rückkopplungen durch die Körperkontakte entstehen spannende Töne an der Grenzschicht zwischen analoger und digitaler Welt. Den Anfänger-tauglichen Bausatz kann man einfach löten und dank vorgelasertem Gehäuse schnell zusammenbauen. Nach dem handwerklichen Teil wird zunächst eine Weile mit dem Instrument geübt (Kopfhörer mitbringen!). Anschließend gibt es je nach Interesse ein Impro-Konzert oder man erstellt ein Mixtape. Bringt eure Lieblings-Effektgeräte (Stompboxes, Mischpulte usw.) dazu mit. Kosten Bausatz 15,- , zum Mitnehmen 20,- , individuell bemaltes Fertiggerät 50,- (FabLab Förderung) ANMELDUNG

    1:00PM   DIY 9V MS-20 Filter  
    Claude Winterberg (FlipFloater) [Wo? FabLab Raum #3]
    In diesem Musikfilter-Workshop wird ein sallen key Filter mit Highpass, Lowpass und Resonanz gebaut. Der Filter ist eine 9v-Version des legendären MS20 Filters von korg. Die filter cutoff-Frequenz ist über eine Modulationsquelle (envelope, LFO) ansteuerbar. Das ganze ist mit SMD aufgebaut und somit sicher etwas für Fortgeschrittene mit ruhigen Händen. Wenn der Filter fertig ist, kann jeder Sound damit verfremdet werden. ANMELDUNG

    1:00PM LIVE Coding Graphics
    Shawn Lawson (Englisch) [Wo? FabLab Raum #3]
    Live-Coding ist ein wachsendes Feld innerhalb der Performancekunst in Europa und Nordamerika. Auf beiden Kontinenten liegt der primäre Fokus von Live-Coding auf Audio. Dieser Workshop wird eine Einführung bzw. ein Crashkurs für die Nutzung von OpenGL Fragment Shaders für Live-Coding Grafiken sein. Wir werden einen Werkzeugsatz verwenden, der um WebGL designt wurde, und mit Google Chrome arbeiten. Die Inhalte des Workshops werden die Folgenden sein: - Eine kurze Erklärung des Werkzeugs, wie es aufgebaut ist und wie es funktioniert. - Eine kurze Erklärung, welche Teile von OpenGL genutzt werden, wie es funktioniert sowie einige grundlegende Funktionen. - Einige einfache praktische Coding Beispiele. - Hinzufügen einer Audioquelle mit einigen praktischen Beispielen für etwas Live-Coding Erfarhung. Jegliche Programmiererfahrung ist hilfreich, aber nicht notwendig. ANMELDUNG

    3:00PM          Pure Data       

    Florian Huth | Pure-Data How To? [Wo? In der Shedhalle]

    Pure-Data (PD) ist eine grafische Programmiersprache zur Erzeugung interaktiver Computermusik. Durch eine modulare Struktur und die Vielzahl der vorhandenen Module stellt es eine hervorragende Plattform für interaktive Medien oder Kunstprojekte dar. Die grafische Darstellung der Module ermöglicht Einsteigern einen übersichtlicheren Zugang zu Programmiertechniken als PDs schriftbasierte Nachbarn wie Csound oder Supercollider. PD ist Open Source und kann frei für alle gängigen Plattformen (Linux/Win/Mac) bezogen werden.
    Der Workshop richtet sich an interessierte Einsteiger und setzt keine Vorkenntnisse in Programmiersprachen oder Audio-Synthese voraus. Ihr braucht unbedingt einen Laptop mit integrierter Soundkarte und am besten einen Kopfhöhrer. Pure Data sollte selbständig vorher installiert werden (…ihr kennt euer Betriebssystem?).
    Inhalte:
    - Computermusik…how come Pure-Data?
    - Struktur, Grundprinzipien und das Manual
    - Hello Sound. Klangerzeugung/Synthese
    - Patches
    - Interaktiv? Multimedia?
    Download: http://puredata.info
    Linux: Alle üblichen Distros (Ubuntu,Debian,Arch)
    Info: http://www.pd-tutorial.com, http://en.flossmanuals.net/pure-data
    ANMELDUNG

Workshop Anmeldung

Die Workshop-Gebühr beträgt 16 Euro (bzw. 10 Euro ermäßigt) und enthält einen Festivalpass. Dieser beinhaltet die Teilnahme an allen weiteren Workshops, sowie den freien Zugang zum Festival in der Shedhalle, wie auch den angeschlossener Veranstaltungen - im gesamten Festivalzeitraum.


The festival’s workshops are arranged under cooperation with the:

FabLab Neckar-Alb e. V.
Walter-Simon-Straße 14
72072 Tübingen

Route

 

PERFORMANCES

Ihr könnt auch Online im Programmheft blättern.

  • Freitag

    --- Performancebühne ---

    20 Uhr Plastic Recollections 6
    Plastic Recollections 6 (Plastic Recollection Series) ist ein Sound-Projekt, das Junya Oikawa seit 2004 betreibt. Darin sucht er nach den verschiedenen Klangwelten, die aus den Geräuschen ein und desselben Objekts generiert werden können - sowie nach den Möglichkeiten, diese Klangwelten im Raum organisch anzuordnen. Bisher hat er zahlreiche Kompositionen im Rahmen seines seriellen Projekts präsentiert, sei es aus klapperndem MD-Sound, den Geräuschen eines Klaviers, der Reibung eines Zementblocks oder dem Schmelzgeräusch von Styropor. Plastic Recollection 6 ist für sein Solo-Konzert im Fohhn IOSONO LAB und deren 3D System entstanden, im Auftrag der Kunststiftung Baden-Württemberg im April 2015. Das Werk basiert auf dem Sound einer Snare Drum. Sowohl die statischen als auch die dynamischen Veränderungen, die beim Angriff auf die Snare Drum geschehen, werden in der generierten Geräuschtextur wiederholt - als würden Klangzellen im Raum geteilt. Es geht um den Versuch, die Beziehung zwischen den Klangfragmenten und der Entwicklung eines Werks als organische Struktur zu redefinieren. Dabei entstehen räumliche Paragraphen in der Form von Klang, die Oikawa mithilfe des IOSONO Systems im stereophonischen Raum des Fohhn Studios anordnet. Im Juni performte er diese Arbeit mithilfe des Stereo-Mix, der während des REM Festivals in Bremen für das Bremer Lautsprecher Orchester verwendet wurde.
    http://www.junya-oikawa.com/ | https://vimeo.com/134155087

    21 Uhr Zeitleben/Timelife
    Zeitleben/Timelife ist ein Stück für Kontrabass und audiovisuelle Liveprozesse. Die Grundidee der Arbeit liegt darin, Zeit (Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft) mittels räumlicher Dimensionen (rechts - mittig - links) sichtbar zu machen. Der Bassist, der unter einer Leinwand spielt, repräsentiert das "Jetzt". Sein Spiel wird gefilmt, auf die Leinwand projiziert und der Sound wird per Lautsprecher übertragen: so werden Bild und Ton oberhalb des Spielers ohne zeitliche Verzögerung hör- und sichtbar. Sie wandern auf der Leinwand kontinuierlich nach links, in Richtung Vergangenheit. Je weiter Bild und Ton sich nach links bewegen, desto größer wird ihre zeitliche Verzögerung. Fünf Momentaufnahmen werden als Schatten übereinander projiziert, wodurch eine vielschichtige Textur entsteht. Der Bassist spielt ein Spiel mit seinen "Schatten": er versucht sie wieder in die Gegenwart zu verankern und sie vor dem Verschwinden in der Vergangenheit zu erlösen. Am Ende verliert der Musiker, steht auf und verlässt die Bühne auf der rechten Seite, der Seite der Zukunft. Wenn die "Schatten" ebenfalls verschwinden, erscheint ein neues Hintergrundvideo, auf dem eine schreibende Hand in der Mitte der Leinwand zu sehen ist. Der Sound der fünf zeitverzögerten Aufnahmen (Delays) bleibt hörbar, und wird live rückgekoppelt, wodurch ein besonderer Effekt der Anwesenheit im Raum generiert wird. http://www.kosmasgiannoutakis.eu/ | https://www.youtube.com/watch?v=UXvGgzwe_aU

    22 Uhr Maze
    Die Software Maze wird zum Ausgangspunkt eines multimedialen Improvisationsraumes, der als Schnittstelle zwischen Virtualität und Realität angesiedelt ist. Die drei Achsen des Klangraums und die Projektionen lassen die Teilnehmer:innen in eine selbst geschaffene Atmosphäre eintauchen. Dabei treffen sich die im Raum verschiebbaren Töne von Maze mit denen der beiliegende Instrumente und Mikrofone, die für alle offen stehen. Der praktischeTeil des Workshops ist an den Anfang gelegt, um durch eine gemeinsame Session eine Reflexionsgrundlage zu schaffen. Im Anschluss gehen wir mit den Teilnehmer:innen auf die einzelnen Elemente der Ein- und Wiedergabe und die Besonderheiten von Maze ein. Es werden Fragen zur Verbindungvon Bild und Ton sowie zum virtuellen Raum und seiner zukünftigen Rolle innerhalb von Improvisationen erörtert. Ebenso spannend sind die Erfahrungen aller Teilnehmer:innen mit digitalen Eingabegeräten im Bereich Musik, Visuals, Performance und alternativen Anwendungsgebieten. Uns beschäftigen außerdem Fragen nach den notwendigen Bedingungen, um Menschen kreativ werden zu lassen und eigene Produktionen zu reflektieren. Zum Schluss möchten wir dieTeilnehmer:innen einladen, sich mit uns auf eine weitere Session zubegeben.
    http://www.kosmasgiannoutakis.eu/ | https://www.youtube.com/watch?v=UXvGgzwe_aU

    23 Uhr Aquatint
    Overlap zeigt als audiovisuelles Live-Event einen eigens hergestellten Mix aus ihren preisgekrönten Transitionslandschaften. Die atmosphärischen Destillationen erkunden Landschaften anhand audiovisueller Polyphonie, ergänzt durch Overlaps minimale, melodische Musik. Aquatint ist ein hypnotischer Tanz von Formen, Lichtern und abstrakten Bildern an der Schwelle des Wiedererkennbaren, Atmosphärischen, Komplexen, Sensuellen und Erdigen, der allerdings innerhalb der Ungewissheit durch eine systematische Struktur vermittelt wird. Die Performance ist zugleich romantisch und analytisch, mit Erinnerungen und Träumen verwandter als mit dem Kino.
    www.overlap.co.uk | http://www.overlap.co.uk/Overlap_Aquatint.html

    --- Late Night Lounge ---

    0 Uhr FlipFloater
    In diesem Musikfilter-Workshop wird ein Sallen-Key Filter mit Highpass, Lowpass und Resonanz gebaut. Der Filter ist eine 9v-Version des legendären MS20 Filters von korg. Die Filter cutoff-Frequenz ist über eine Modulationsquelle (envelope, LFO) ansteuerbar. Das ganze ist mit SMD aufgebaut und somit sicher etwas für Fortgeschrittene mit ruhigen Händen. Wenn der Filter fertig ist, kann jeder Sound damit verfremdet werden.

    1 Uhr Upbeat DJ/VJ Set mit Overlap and Alex Harmonic
    Overlap & Alex Harmonic
    DJ/VJ Set
    Imagery - Overlap. DJ: Alex Harmonic, VJ : Michael Denton
    Upbeat performance showcasing Overlap's dazzling imagery to deliciously underground beats.

    --- Außenbereich I ---

    20.30, 21.30, 22.30, 23.30 Leucht-Werk Shedmapping
    Beschreibung wird nachgereicht

    --- Schlachthaus-Club ---

    22 Uhr Dr. Aleks & the Fuckers mit sexy gipsy balkan action
    anschl. DJ https://www.facebook.com/sexygipsybalkanaction
  • Samstag

    --- Performancebühne ---

    20 Uhr More Music On Long Thin Wires
    Inspiriert durch die Experimente und Installationen von Alvin Lucier mit elektromagnetisch angeregten extrem langen Saiten in den späten 70erJahren, basteln und klangforschen wir mit langen Saiten und DIY-Elektronik. Die Resultate des Workshops (fertige Instrumente) werden während des GENERATE!-Festivals als Klanginstallation in der Shedhalle ausgestellt und im Rahmen einer Performance von Ralf Meinz eingesetzt. Der Workshop wie uach die Performance ist für alle, die Spaß am Experimentieren mit Klängen haben.

    21 Uhr Mind Meld (Goran Lazarevic)
    Bei Mind Meld II, ein Folgeprojekt von Mind Meld I, wird eine Partitur in Echtzeit generiert, die von einem Trio performt wird. Das Projekt ist während eines Echtzeit-Kompositions Workshops am ZM4 in Hamburg 2015 entstanden und sollte eine Komposition hervorbringen, die dann von einem Performance Trio umgesetzt werden kann. Mittels eines nutzerfreundlichen Neurosky EEG Geräts wird ein Brain-Computer-Musical-Interface (BCMI) kreiert, das auf der Messung der unterschiedlichen Bewusstseinszustände "Entspannung" und "Aufmerksamkeit" basiert. Mit der Hilfe von DJster Software, technisch eingebettet in eine MaxScore Umgebung, werden diese Messwerte wiederum genutzt um eine musikalische Komposition zu generieren. Die größte Herausforderung für die Performer liegt darin die Komposition aktiv durch die Steuerung ihrer Gedanken zu manipulieren, in einem meta kognitiven Spiel quasi. Die Beweggründe für das Projekt liegen in der Hoffnung das Musizieren für Menschen zu ermöglichen, die aus körperlichen Gründen (Locked-in Syndrome etc.) nicht in der Lage sind auf konventionelle Weise eigene Musik zu machen. Zusätzlich und insofern über Mind Meld I hinausgehend, möchten wir Patienten die Chance geben gemeinsam und live mit den Performern zu arbeiten, wodurch das Projekt eine soziale Dimension erfährt, die nicht unterschätzt werden sollte.

    22 Uhr Gutierrez ~~AV
    Dieser Workshop richtet sich an Personen, die sich für Visual Arts, Design und Fotografie interessieren und an audiovisuelle Künstler, die praktische Erfahrungen in VJing und audiovisuellen Sprachen sammeln möchten. Der Fokus liegt auf der Erstellung von Videoelementen, Videoloops, dem Bearbeiten dieser und VJ-Praktiken (live Aufnahmen), welche in direktem Zusammenhang mit digitaler Livemanipulation, der Bildverarbeitung mit verschiedenen Werkzeugen und audiovisueller Echtzeitsoftware stehen. Der Workshop versucht technisches Wissen zu vermitteln und die Dynamik spontaner Kreationen mit Techniken und Werkzeugen bereit zu stellen, die ein flüssiges und gemeinsames Arbeiten unter den Teilnehmern ermöglicht. Unter Integration verschiedenster Medien und Techniken wie Musik, Video, Film, Bilder, Design usw. - neue Projektionstechniken und Echtzeit Video Werkzeuge - Planung, Aufbau und live sets entstehen digitale Kreationen und spontane Schöpfungen, experimentelle Animationsübungen und neue Techniken der digitalen Bildmanipulation. Die Teilnehmer herzlich sind dazu aufgerufen, ihre eigenen Ideeen einzubringen. Die Ergebnisse werden am Ende des Workshops gemeinsam präsentiert.

    23 Uhr Mowgli and the slate pipe banjo draggers
    Mariskao ist eine experimentelle, audiovisuelle Improvisation mit dem spezialangefertigten "Einer-ist-mehr-als-Vier" Einsaiten-Bass und Mowglis Zenoid, eine wahrhaftige audiovisuelle Groovebox. Der "Einer-ist-mehr-als-Vier" Einsaiten-Bass verwischt die Grenzen zwischen Skulptur, interaktivem Kunstwerk und Musikinstrument. Es kann durchaus als ästhetisches Objekt alleine stehen, gliedert jedoch auch bedeutende wissenschaftliche Technologie in ein Musikinstrument ein, um Sound zu schaffen, zu manipulieren und damit zu spielen. Seine Nutzung von Elektronik sowie seine Kompatibilität mit Rechnern lasses es zu einem einzigartigen und unorthodoxen Instrument unserer Zeit werden, das dem reichhaltigen Erbe der einsaitigen Instrumente, die über die Jahrhunderte weltweit entstanden sind, Anerkennung zollt. Der Zenoid generiert zugleich Audio und Video aus einer von Resolume Avenue und Ableton Live gemappten Oberfläche, die auf einer einzigen Maschine läuft. Obwohl einige Sound-Reaktionen auf dem Videobereich erscheinen, handelt es sich nicht um eine Visualisierung von Audioinformationen - es geht um zur gleichen Zeit durch abstrakte Kopplung von Audio- und Video-Parametern Generiertes. Die Performance ist lose improvisiert und besteht aus Samples, gefundenen Klängen, Synth, Bass, Percussion und Vocals, die mit der Animation kombiniert werden und diese beeinflussen, sowie generativer Visuals - alles mit dem Ziel, ein synästhetisches Ganzes zu schaffen, das jedes Mal einzigartig und sowohl für das Publikum wie auch für die Performer überraschend ist.

    www.slatepipe.co.uk | www.mowgli.tv | http://vimeo.com/101074394

    24 Uhr Kritzelblock
    KRITZELBLOCK spielen und improvisieren live elektronische und akustische Musik. Die Musik ist dabei der Impulsgeber für die in Echtzeit geschaffenen 3D-Animationen. In der bidirektionalen Kommunikation zwischen Musik und Grafik lösen physikalische Eigenschaften in der Animationen wiederum musikalische Klänge aus: Ein Dialog beider Sinneswahrnehmungen ist eröffnet.
    Das Duo KRITZELBLOCK bewegt sich mit seinen audiovisuellen Kompositionen innerhalb der Grenzen konvergierender Medien. Die selbst programmierte Software lässt Jan Roth mit Hilfe verschiedener Instrumente eine virtuelle Welt auf der Projektionsfläche erschaffen und gemeinsam mit Julian Jungel ihre Geschichte erzählen.
    http://kritzelblock.com/

    --- Late Night Lounge ---

    0 Uhr Friends Of Kulturgüterschuppen
    Künstlerfreunde mit selbstgebautem Instrumenten, die während des Generate!-Festivals im DIY-Labor des Kulturgüter-Schuppen in
    Dusslingen zu Gast sind, werden am Sa. die late night lounge bespielen: Wolfgang Dorninger, Techno-Urgestein aus Linz (A) wird für den sound
    sorgen, Michael & Max Egger und Flo Kaufman aus Fribourg (CH) sind für die visuals aus dem analogen Videosynthesizer "Synkie" zuständig. Otto Urpelainen (FIN) wird ein brain-interface an einen Sequencer Marke Eigenbau anschliessen.

    2 Uhr Wice (From Another Mind) B2B Nico Gabriel
    Experimenteller Ambient

    --- Außenbereich ---

    18 Uhr BYOB – Bring Your Own Beamer
    BYOB ist eine weltweite Bewegung nach dem Konzept des niederländischen Medienkünstlers Rafaël Rozendaal. Das Kunstprojekt dauert eine Nacht an und zeichnet sich insbesondere durch seine Wandlungsfähigkeit und interaktiven Charakter aus. Nach Einbruch der Dunkelheit projizieren Künstler:innen und andere Interessierte ihre Arbeiten mit den eigens mitgebrachten Projektoren auf die Gebäude des ehemaligen Schlachthofareals in Tübingen. Diese flexible Form der Darstellung soll durch direkte Begegnung und Interaktion mit anderen Werken eine dynamische gemeinschaftliche Erfahrung schaffen und dem Medium der Projektion auf unkonventionelle Art begegnen. Die Teilnehmer:innen werden Teil der Projektionen, welche nicht nur die Oberflächen neu gestalten sondern ganz neue Räume erzeugen. BYOB ist offen für jeden, der sich für Bewegungen von Licht, Klang und Performance interessiert!

    20.30, 21.30, 22.30, 23.30 Leucht-Werk Shedmapping
    Lichtbildnerische Gebäudeuntersuchungen

    19, 20, 21 Uhr Signature Strokes
    Immer zur vollen Stunde! Signature Strokes ist ein Projekt mit performativen Kurz-Interventionen. Eine ferngesteuerte Drohne erzeugt geometrische Farbmuster am Boden. Das instabile Vehikel hinterlässt dabei eine expressive, abstrakte Bewegungsspur. Diese orientiert sich an der maschinellen Ästhetik von Jean Tinguely, sowie am rohen Ausdruck von Action-Painting und mathematischen Pendelfiguren. Der Titel ist einerseits eine Anlehnung an “Signature Strikes” – Exekutionen aus der Luft aufgrund von verdächtigen Bewegungsmustern – “Signatures”. Andererseits macht das Projekt eine anonym gesteuerte Drohne anhand ihrer Spur oder Unterschrift ästhetisch lesbar – sichtbar wird die mechanische Handschrift des schwebenden Systems. Wir erleben eine Zunahme von Drohnen nicht nur für Überwachung und Kriegsführung, sondern auch für kommerzielle Zwecke und Unterhaltung. Das Projekt will die Poesie und Instabilität dieser Maschinen erkunden, die als gesichtslose Killer gefürchtet sind, und neue Ängste vor anonymisierten Kriegen aufkommen lassen. Mit der ästhetischen Aneignung solcher Fluggeräte thematisiere ich ihre zunehmende Verbreitung und hinterfrage mit einem Augenzwinkern ihre furchterregende Nützlichkeit.

    www.pixelstorm.ch | http://pixelstorm.ch/pro_signatureStrokes.php

    --- Schlachthaus-Club ---

    KUF! mit organic electronica / acoustic techno (Konzert Einlass: 22.00)

    --- Africa Bar ---

    Reggae Party hosted by Jah Army Sound (Einlass: 22 Uhr)
  • Sonntag

    --- Performancebühne ---

    20 Uhr Out of Countenance
    Out Of Countenance ist ein Dialog zwischen zwei Gesichtern, die durch einen digitalen Prozess in etwas seltsames, obsoletes deformiert und verwandelt werden. Die Gesichtsausdrücke sind übertrieben und werden stark vergrößert in einen dreidimensionalen Raum gezogen, sodass der gewöhnliche Gesichtsausdruck in einer anderen, verzerrten Perspektive aufscheint. Das menschliche Gesicht, wie wir es kennen, verliert seine Physiognomie, während das andere Gesicht es überlagert, sich damit vermischt, damit fusioniert und schlussendlich zu einer digitalen Kreatur mutiert - eine Erweiterung des menschlichen Wesens im digitalen Zeitalter. http://martinamenegon.tumblr.com | https://vimeo.com/79551869

    21 Uhr Sarlacc (Shawn Lawson)
    Sarlacc, an audio-visual performance, features visuals live coded within the OpenGL fragment shader, that are reactive to incoming audio frequencies parsed by band. Sarlacc merges elements of EDM, J-Pop, Gif-Culture, and mechanical and electronic-inspired audio and visuals. The overall experience is unequal parts pop-culture, abstract expressionism, and glitch-art.

    22 Uhr Motordrones (Michael Vierling)
    Das Projekt Motordrones benutzt vier Schrittmotoren als Klangquelle. Ein Schrittmotor ist ein Gleichstrommotor, der eine volle Umdrehung in eine Anzahl von diskreten Schritten aufteilt. Der Motor nutzt dafür Phasen, mehrere Spulen, die in Gruppen organisiert sind. Durch sequentielles Erregen jeder Phase wird jeweils ein Schritt ausgeführt. Die vier Motoren sind freischwingend in einer Struktur aufgehängt, wobei an jedem Motor eine Spiegelkugel angebracht ist. Ein LED-Scheinwerfer sorgt für die Beleuchtung. Die Ansteuerung der Motoren erfolgt über Arduino und Supercollider, das Licht wird mittels DMX kontrolliert. Die Schrittmotoren erzeugen eine einzigartige Vielfalt an Noise- und Drone-Sounds. Hörbar werden diese allerdings erst durch die Verstärkung mit Kontaktmikrofonen. In Verbindung mit Supercollider entstehen komplexe rhythmische Pattern, die im Zusammenspiel mit den Lichtreflektionen der Spiegelkugeln im Raum, besonders in einer dunklen Umgebung, sehr beeindruckend wirken. Auch der LED-Scheinwerfer kann mittels Supercollider zahlreiche Pattern abspielen, die entweder mit den Motor-Pattern gekoppelt oder komplett losgelöst sind. Die Motordrones werden auch für eine Live-Performance verwendet.

    http://www.michaelvierling.de/?page_id=301 | https://www.youtube.com/watch?v=jdvMgC5hYmA | https://www.youtube.com/watch?v=V7FQjBWrGUI

    --- Late Night Lounge ---

    23 Uhr Rich Random
    60s Psychedelia

    --- Außenbereich I ---

    20.30, 21.30, 22.30, 23.30 Leucht-Werk Shedmapping
    Lichtbildnerische Gebäudeuntersuchungen